Pressemitteilung – „Vegane Ernährung nicht für Kinder geeignet“
Ernährungsfachfrauen aus dem Projekt „Kochen mit Kindern“ befassen sich in einer Fortbildung mit alternativen Ernährungsformen und Lebensmittelunverträglichkeiten.
Hannover – In zwei Fortbildungsmaßnahmen haben der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover (NLV) und der LandFrauenverband Weser-Ems die Ernährungsfachfrauen aus ihrem Erfolgsprojekt „Kochen mit Kindern“ im Herbst geschult. In dem Projekt führen die Ernährungsfachfrauen seit mehr als zehn Jahren Aktionstage an Grundschulen und in sechsten Klassen durch. Fachkompetenz und didaktisches Wissen für die Aktionstage an Grundschulen und in sechsten Klassen erwerben sie in solchen gezielten landesweiten Qualifizierungsmaßnahmen.
In Oldenburg befassten sich mehr als 20 Ernährungsfachfrauen mit „Essfehlern und echten Nahrungsmittelunverträglichkeiten“. Dipl. Oecotrophologin Christiane Schäfer ging auf den Wandel der Ernährungsgewohnheiten in der Gesellschaft ein, unter anderem bedingt durch geänderte Lebensverhältnisse, Trends und vorhandene Informationen. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten und Lebensmittelallergien sind Teil der Entwicklungen. Schäfer machte deutlich, dass längst nicht alle Lebensmittelunverträglichkeiten echte Allergien sind, sondern zum Teil dem Zeitgeist entsprechen und trendy sind.
Mit „Alternativen Ernährungstrends im Kindesalter – vegetarische und vegane Ernährung“ setzen sich knapp 30 Teilnehmerinnen in Hannover auseinander. Die Ernährungsberaterin Dr. Claudia Laupert-Deick nahm die verschiedenen Ernährungstrends unter die Lupe. Ausgehend vom eigenen Ernährungsverhalten hinterfragte sie, warum Menschen sich vegetarisch beziehungsweise vegan ernähren oder andere Ernährungsformen bevorzugen. Darauf aufbauend erläuterte sie die Nährstoffversorgung bei unterschiedlichen Altersgruppen durch verschiedene Ernährungsformen. Als schweren Fehler bezeichnete sie die Einstellung mancher Veganern/ Vegetarier, dass das, was für Erwachsene gesund ist, auch gut für Kinder sei. Diese gravierende Fehleinschätzung könne zu Mangelversorgungen führen.
Auf beiden Veranstaltungen machten sich die Teilnehmerinnen Gedanken darüber, wie betroffene Kinder bei den Aktionstagen nicht ausgegrenzt werden. „Maximale Flexibilität bei der Auswahl der Lebensmittel, Abwandlung der Rezepte und das Mitbringen erlaubter Lebensmittel sind die besten Möglichkeiten“, lautete das Fazit.
Gudrun Göppert, Beraterin der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ergänzte die Fachreferate, indem sie Neuheiten im Lebensmittelbereich vorstellte, die die Ernährungsfachfrauen bei den Aktionstagen einbinden können.
Die aktuellen Entwicklungen im Projekt, das vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie weiteren Sponsoren und Spendern gefördert wird, erläuterte NLV-Geschäftsführerin Maria Vogel.
Beim Austausch miteinander äußerten die Teilnehmerinnen ihre Wünsche und Anliegen zum Projekt. Ihre Erfahrungen bei den Aktionstagen gaben sie in einer Gruppenarbeit an die anderen weiter, die die neuen Ideen bei den anstehenden Aktivitäten in den Schulen anwenden wollen.
Unumstritten war die Meinung, dass der Erfahrungsaustausch kombiniert mit aktuellen Ernährungsthemen wichtig ist, um fit und kompetent für die Aktionstage zu sein.