Pressemitteilung: Applaus alleine reicht nicht: Systemrelevante Berufe endlich langfristig aufwerten!
Der Deutsche LandFrauenverband fordert einen politischen Maßnahmenplan für die Zukunft
Berlin, 30.04.2020 – Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) sieht dringenden politischen Handlungsbedarf, die Arbeit im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen langfristig aufzuwerten. „Die Corona-Krise macht sehr deutlich, dass es ohne diese oft schlecht bezahlten Care-Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeführt werden, nicht funktioniert“, sagt Petra Bentkämper, dlv-Präsidentin. Neben einem einmaligen Zeichen der Anerkennung, wie der geplanten Auszahlung einer Sonderprämie an Pflegekräfte, sieht der dlv die Bundesregierung in der Pflicht, einen Maßnahmenplan zu entwickeln, um die Arbeit im Gesundheitsbereich – auch über die Krise hinaus – nachhaltig aufzuwerten.
„Gesamtgesellschaftlich erfahren die systemrelevanten Berufe derzeit eine große Dankbarkeit. Das ist richtig und wichtig. Dennoch ist es an der Zeit, die finanzielle Situation dieser Berufe stärker in den Fokus zu nehmen“, so Bentkämper. Der dlv ist sich sicher, dass die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft nur sichergestellt ist, wenn Beschäftigte im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen auch die finanzielle Wertschätzung bekommen, die sie verdienen.
Neben einer deutlichen monetären Aufwertung der Sorgeberufe fordert der dlv, dass sich die Rahmenbedingungen für die Angestellten in systemrelevanten Berufen langfristig verbessern. Dazu gehören Aufstiegs- und Karrierechancen und die bessere Vereinbarung von Familie und Beruf. Nur so können sorgende Berufe für junge Menschen attraktiv gemacht werden und Deutschland eine Situation, wie derzeit erlebt, gut überstehen.
Auch hält der dlv an einer schnellen Einführung der Grundrente fest. „Die bereits beschlossene Grundrente muss endlich auf den Weg gebracht werden und darf trotz Krise nicht in der Versenkung verschwinden. Schon jetzt könnten rund zwei Millionen Frauen, darunter auch viele Frauen aus dem Pflege- und Gesundheitswesen, im Alter von der Grundrente profitieren“, sagt Petra Bentkämper.