Pressemitteilung: Die Alterssicherung von Frauen im Blick
Der Deutsche LandFrauenverband diskutiert mit Fachleuten auf der Grünen Woche über weibliche Altersarmut
Unter dem Motto „Alterssicherung als Spiegel des Erwerbslebens“ organisiert der Deutsche LandFrauenverband (dlv) eine Podiumsdiskussion auf der diesjährigen Internationalen Grünen Woche.
Nach einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung wird deutlich, dass Frauen unter Berücksichtigung von gesetzlicher Rente, privater Vorsorge und Betriebsrenten in Deutschland im Schnitt um 57 Prozent geringere eigene Alterssicherungsleistungen als Männer erhalten. Das bedeutet, dass besonders Frauen beim Ausscheiden aus dem Erwerbsleben auf Sozialleistungen angewiesen sind.
Altersarmut ist demnach überwiegend weiblich! Darüber sprechen Daniela Ruhe, Hauptgeschäftsführerin des dlv, Mareike Richter vom Deutschen Gewerkschaftsbund
Bundesvorstand, Abteilung Frauen, Gleichstellungs- und Familienpolitik, Thomas Fischer, Referatsleiter Faire Einkommensperspektiven im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie Lydia Reich, dlv-Projektleiterin „Qualifizierung Regionale Equal-Pay-Beraterinnen“.
Dass sich strukturelle Rahmenbedingungen verändern und sich ein Bewusstsein in den Köpfen aller entwickeln muss, darüber sind sich alle Podiumsgäste einig. Daniela Ruhe betont: „Wer wenig verdient und eine unterbrochene Erwerbsbiografie hat, dem bietet das Drei-Säulen-Modell wenig Absicherung. Es wird Zeit, die Renten von Frauen stärker in den Blick zu nehmen und dafür Sorge zu tragen, dass Frau wie Mann nach der Erwerbstätigkeit in Würde leben kann.“
Der dlv setzt sich seit langem dafür ein, Altersarmut als Thema sichtbar zu machen und zu verringern. Ein Ergebnis davon ist das Projekt „Qualifizierung Regionale Equal-Pay-Beraterinnen“ des dlv, das nun mit Unterstützung des BMFSFJ in die zweite Phase geht. Die Aufgabe der Equal-Pay-Beraterinnen ist es, Frauen und Männer auf die finanziellen Auswirkungen von lebensbiografischen Entscheidungen aufmerksam zu machen und in Bezug auf Entgeltungleichheit, Einfluss von Rollenbildern und Altersarmut zu sensibilisieren. Im Februar können sich zwölf interessierte aktive Landfrauen wieder für das Projekt bewerben.