12.11.2021

Presseinformation: Minister ignoriert 15.500 Bürgerinnen und Bürger

Mit einer Online-Petition hat der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover gemeinsam mit vielen Partnern 15.497 Unterschriften für ein Schulfach „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ in Niedersachsen gesammelt. Doch diese bleiben von Kultusminister Tonne unbeachtet.

Hannover, 12.11.2021 – Wiederholt hat der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover (NLV) bei Grant Hendrik Tonne, dem niedersächsischen Kultusminister, auf verschiedenen Kanälen angeklopft. Das Anliegen war, die Unterschriften von fast 15.500 Bürger*innen für ein Schulfach „Ernährungs- und Verbraucherbildung“ zu überreichen.
Die Reaktion? Ein großes Schweigen. „Dieses Schweigen empfinden wir als Affront für die vielen Menschen, die unsere Petition unterstützt und sich damit für eine bessere Zukunft engagiert haben“, sagt NLV-Präsidentin Elisabeth Brunkhorst.

Dass Kenntnisse in Ernährungs- und Alltagsbildung bei jüngeren Menschen häufig stark lückenhaft sind, daran besteht gesellschaftlich mittlerweile kein Zweifel. Sogar Schülerinnen und Schüler Klagen, dass Alltagskompetenzen in der Schule zu kurz kommen. Außerdem zeigt die große Anzahl an Partnerorganisationen hinter der LandFrauenpetition – von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – Sektion Niedersachsen über das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung bis hin zum Landesfrauenrat – die wachsende Dringlichkeit der Forderung, die LandFrauen schon seit bald 20 Jahren stellen. Unabsehbar sind die gesellschaftlichen Folgen und Folgekosten, die auf das fehlende Wissen zurückgehen werden. Denn das kann Fehlernährung und daraus resultierende Krankheiten, Überforderung im Alltag, Süchte und Überschuldungen nach sich ziehen.

Der Petitionsausschuss des Landtages hat die LandFrauen-Forderung vor Kurzem mit ausführlicher Begründung abgelehnt: Einige Lerninhalte sind demnach bereits in den Lehrplänen enthalten und der jüngst eingeführte Hauswirtschaftsführerschein trage der Vermittlung von Alltagskompetenzen Rechnung. Die vorhandenen Bildungsangebote erscheinen dem NLV bei Weitem nicht ausreichend, hält er doch als ersten Schritt nicht weniger als einen Studiengang zur Qualifizierung von Lehrpersonal für das Schulfach für notwendig. Der NLV schätzt jedoch, dass im Petitionsausschuss – im Unterschied zum Kultusministerium – eine Auseinandersetzung mit dem Bürgeranliegen erfolgt ist.

Die Petitionswebseite finden Sie unter diesem Link:
https://www.petition-ernaehrungs-und-verbraucherbildung.de/

 

Über den Niedersächsischen LandFrauenverband Hannover e.V.

Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e. V. (NLV) vertritt die Interessen aller Frauen und Familien im ländlichen Raum Niedersachsens – unabhängig von Alter, Beruf und Herkunft. Mit 67.000 Mitgliedern in 267 Ortsvereinen und 39 Kreisverbänden ist er der größte Mitgliedsverband im Deutschen LandFrauenverband. Sein Verbandsgebiet erstreckt sich in Niedersachsen östlich der Weser. Der NLV setzt sich ein für die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen, für Bleibeperspektiven im ländlichen Raum, die Stärkung der Hauswirtschaft als Alltagskompetenz und Profession und den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern. Weitere Schwerpunkte des NLV sind Bildungs- und Projektarbeit. Präsidentin ist Elisabeth Brunkhorst.

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