Pressemitteilung: Zukunft des weiblichen Ehrenamts im ländlichen Raum sichern
Bessere Infrastrukturen für Ehrenamt in gemeinsamem Fachforum vom Deutschen LandFrauenverband (dlv) und von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (FfG) gefordert
Berlin, 27.01.2022 – Damit Ehrenamt auch in Zukunft eine tragfähige Säule für den gesellschaftlichen Zusammenhalt bildet, braucht es umfassende politische und verbandliche, Engagement fördernde Anstrengungen. So lautet die Hauptaussage der Veranstaltung vom Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv) beim 15. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Im Rahmen des Fachforums präsentierte das Institut für Gerontologie an der TU Dortmund erste Zwischenergebnisse seiner Studie über das Engagement der LandFrauen.
„Um Engagement auch in Zukunft zu sichern, müssen LandFrauen die gesellschaftlich bedingten Herausforderungen, vor denen das Ehrenamt steht, konsequent angehen: veränderte Altersstrukturen, Nachwuchsprobleme, neue Bedürfnisse und Bedarfe, Vereinbarkeitsfragen und im ländlichen Raum noch zusätzlich infrastrukturellen Problemstellungen. Wie also können wir unter diesen veränderten Bedingungen bestehende Mitglieder halten und neue gewinnen?“, fragte dlv-Präsidentin Petra Bentkämper zur Eröffnung der Veranstaltung mit knapp 200 online zugeschalteten Gästen.
Mögliche Antworten auf diese Frage liefern erste Forschungsergebnisse der Studie „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen“. Zusammen mit dem Institut für Gerontologie an der TU Dortmund nimmt der dlv darin das ehrenamtliche Engagement von LandFrauen in den Blick. Die Wissenschaftlerin Britta Bertermann erklärte beim Zukunftsforum: „Ehrenamtsförderung muss aktiv angegangen werden und braucht Engagement ermöglichende Infrastrukturen auf dem Land.“ Die bisher durchgeführten Interviews hätten gezeigt, dass das Ehrenamt vor Ort dann erfolgreich sei, wenn es sich an lebensbiografische Veränderungen anpassen könne.
In der Podiumsdiskussion bekräftigte Ursula Braunewell, zweite dlv-Vizepräsidentin, die Wichtigkeit einer gut funktionierenden Infrastruktur im ländlichen Raum für das Ehrenamt. Aber auch öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung sei wichtig, um Engagement zu fördern. Katarina Peranić, Vorständin der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt erklärte, man wolle zukünftig bei der Ehrenamtsförderung weniger in Jährlichkeiten und Projekten denken und sich dafür einsetzen, digitale Ausstattungen für Vereine und Verbände zu fördern. Mit Blick in die Zukunft, ergänzte sie, dass sich auch junge Menschen engagieren und zu Wort kommen wollen. Ihnen gehe es ganz stark um Selbstwirksamkeit. Dr. Ansgar Klein, Hauptgeschäftsführer des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement ergänzte, dass neue, informelle Formen von Engagement zunehmend wichtiger würden. Elisa Manukjan vom BMEL appellierte an die Vereine, offen zu sein und sich möglichen Mitgliedern nicht zu verschließen.
Dass Ehrenamt auch in Zukunft wichtig bleibe, betonte dlv-Präsidiumsmitglied Elisabeth Brunkhorst in ihrem Abschlussstatement: „Das Bedürfnis nach Gemeinschaft ist generationenübergreifend und das müssen wir vermitteln, nutzen und für die Zukunft sichern. Wer sich bei uns engagiert, weiß, was wir aneinander haben und wie wichtig die LandFrauen in ihren Vereinen, vor Ort, für den sozialen Zusammenhalt sind.“
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Aktiv für Frauen und ihre Familien im ländlichen Raum:
Über den Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv)
Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) ist der bundesweit größte Verband für Frauen, die auf dem Lande leben, und deren Familien. Ziel ist, die Lebensqualität und die Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum zu verbessern. Der dlv vertritt die politischen Interessen von rund 450.000 Frauen in ländlichen Regionen und den Berufsstand der Bäuerinnen. 12.000 Ortsvereine und 22 Landesverbände bilden zusammen ein aktives Netzwerk. Der Verband nutzt seine gesellschaftliche Kraft, um die soziale, wirtschaftliche und rechtliche Situation von Frauen zu verbessern. Präsidentin ist Petra Bentkämper.