Pressemitteilung – Bedarf decken – Bedarf wecken!
Niedersächsischer LandFrauenverband Hannover fordert im Hinblick auf die Erwerbstätigkeit von Frauen ein besseres Angebot an Kinderbetreuung – gerade im ländlichen Raum.
Hannover – Flexiblere und kostenfreie Kinderbetreuung mahnt der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover (NLV) anlässlich einer gerade veröffentlichten OECD-Studie an. Der Publikation zufolge tragen Frauen in Deutschland mit 22,4 Prozent anteilig so wenig wie in keinem anderen europäischen Land (Dänemark 42 Prozent) zum Familieneinkommen bei. Zudem arbeiten nach den Studienergebnissen 37,5 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit. Auch dieser Anteil ist höher als in anderen Ländern. „Verlässliche Kinderbetreuung ist eine unverzichtbare Voraussetzung für Mütter, um einer Erwerbstätigkeit in Vollzeit nachgehen zu können“, betont Christiane Buck. Das Potenzial der Frauen auf dem Arbeitsmarkt besser auszuschöpfen, diene nicht nur deren wirtschaftlicher Eigenständigkeit, sondern erhöhe auch das Bruttoinlandsprodukt, stellt die stellvertretende NLV-Vorsitzende Nord heraus.
In ländlichen Räumen ein Angebot an qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung vorzuhalten, schon bevor aufgrund konkreten Bedarfs eine Mangelsituation entsteht, ist aus NLV-Sicht dringend geboten. Denn viele Frauen machen die Aufnahme oder Ausweitung einer Erwerbstätigkeit von dem vorhandenen Betreuungsangebot abhängig. Es gilt also, so Buck, einen Bedarf zu decken und damit gleichzeitig zu wecken. Außerdem sei eine Kommune mit unzureichender Kinderbetreuung unattraktiv für den Zuzug von Familien. „Im ländlichen Raum ist der Zeitaufwand für den Arbeitsweg oftmals höher als in der Stadt, auch dies muss die Kinderbetreuung abbilden“, fordert Christiane Buck und betont: „Finanziell können Kommunen diese Last nicht allein tragen, die Mittel müssen aus Steuergeldern bereitgestellt werden.“