Pressemitteilung: Gleicher Lohn ist ein Gebot der Vernunft
Deutscher LandFrauenverband fordert schnelle Umsetzung des Gesetzes zur Entgeltgleichheit.
Berlin, 07.10.2016 – Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) begrüßt, dass sich die Koalition endlich auf einen Gesetzentwurf zur Förderung der Entgeltgleichheit von Frauen und Männern geeinigt hat. Neu ist, dass der Auskunftsanspruch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Betrieben nun schon ab 200 Beschäftigten gelten soll. Auf Anfrage können die Beschäftigten in diesen Betrieben erfahren, was Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen.
„Dass die Zahl nun auf 200 herabgesetzt wurde, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Frauen arbeiten häufiger in kleineren Betrieben und ohne Tarifbindung. Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit ist ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft - auch für Arbeitnehmerinnen im ländlichen Raum. Daran müssen wir mit diesem Gesetz und darüber hinaus arbeiten“, sagt Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes. „Die bestehende Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen ist aus Sicht der LandFrauen nicht zu akzeptieren. Nun erwarten wir, dass noch in dieser Legislaturperiode das Gesetz verabschiedet wird“, so dlv-Präsidentin Scherb.
Der Gesetzentwurf basiert auf den Vorschlägen von Bundesministerin Manuela Schwesig und geht über die Vorgaben des Koalitionsvertrags hinaus, dort waren Betriebe ab 500 Beschäftigten vorgesehen. Der dlv fordert alle Agierenden aus Politik und Wirtschaft zur konstruktiven Beratung des Gesetzentwurfs auf.
Im Durchschnitt verdienen Frauen in Deutschland 21 Prozent weniger als Männer. Im ländlichen Raum klafft die Lohnlücke noch weiter auseinander: Hier liegt sie bei rund 31 Prozent. Im Alter verstärkt sich dieser Effekt noch. Bei den 58 bis 77-jährigen beträgt der Unterschied zu den Männern 59 Prozent. Der dlv engagiert sich seit Jahren, Frauen und Männer sowie Arbeitgeber dafür zu sensibilisieren. Über die Auswirkungen klären unter anderem die Equal-Pay-Beraterinnen des dlv auf. Derzeit sind es 13 LandFrauen, die bundesweit zu Themen wie Einkommen, Karriere und Alterssicherung informieren. Der dlv arbeitet daran, die Zahl der Beraterinnen zu erhöhen.