Pressemitteilung: Zeit für Veränderung: EU-Agrarpolitik darf Frauen nicht länger ignorieren
Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) fordert anlässlich der Agrarministerkonferenz eine aktive Gleichstellungspolitik für Frauen in den ländlichen Räumen
Berlin, 26.09.2019 – Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) erwartet von den Agrarministerinnen und –ministern von Bund und Ländern, sich auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass Frauen in der zukünftigen EU-Agrarpolitik endlich berücksichtigt werden. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU beeinflusst maßgeblich die Lebensbedingungen von Frauen in der Landwirtschaft und in den ländlichen Räumen. In der geplanten Zielkulisse zur GAP nach 2020 werden Frauen allerdings nicht berücksichtigt. „Damit wird aktive Frauenförderung auf Jahre ausgebremst“, sagt Petra Bentkämper, dlv-Präsidentin.
Aktuell werden lediglich rund 10 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geleitet. „Die Gleichstellung von Frauen in der Landwirtschaft, in der Förderung sowie bei der Teilhabe in den ländlichen Räumen passiert nicht von selbst. Dabei erschließen gerade Frauen mit innovativen Konzepten neue Einkommensmöglichkeiten und entwickeln nachhaltige Ideen“, sagt Petra Bentkämper.
Um echte Gleichstellung im ländlichen Raum zu realisieren, bedarf es speziell für Frauen konzipierte Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel zugeschnittene Qualifizierungen oder Beratungsangebote. Denn für Frauen gibt es immer noch spezifische Problemlagen: sie haben weniger Kapital zur Verfügung, denken Vereinbarkeitsfragen stärker mit und müssen sich in Männerdomänen wie der Landwirtschaft durchsetzen.
Das einzig in Baden-Württemberg angebotene Programm „Innovative Maßnahmen für Frauen im ländlichen Raum“ ist ein erfolgreiches Beispiel für aktive Frauenförderung. „Durch eine bewusste Ausgestaltung der Fördermaßnahmen in der GAP ist es möglich, Lebensperspektiven für Frauen auf dem Land zu schaffen und der Abwanderung gerade jüngerer Frauen entgegenzuwirken“, so die Überzeugung der dlv-Präsidentin.