07.08.2018

Pressemitteilung – Armut bekämpfen – Altersarmut vorbeugen

Noch immer sind Alleinerziehende überdurchschnittlich oft armutsgefährdet. Die Politik muss wirksam gegensteuern.

Hannover – Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes bringen es ans Licht: Alleinerziehende und ihre Kinder sind noch immer überdurchschnittlich oft von Armut bedroht. Betroffen sind vor allem Frauen: Denn neun von zehn Alleinerziehenden sind weiblich. Fast jede fünfte Familie ist den Zahlen zufolge ein Alleinerziehenden-Haushalt. „Kinder allein zu erziehen, ist in unserer Gesellschaft weitverbreitet. Nicht dazugehören sollte die Armut, die diese Familienform oft mit sich bringt“, sagt Elisabeth Brunkhorst.

Klar formuliert die Vorsitzende des Niedersächsischen LandFrauenverbandes Hannover (NLV), welche Maßnahmen dringend vorangetrieben werden müssen, um der Armut spürbar entgegenzusteuern: „Der Kinderzuschlag für Familien mit geringen Einkommen ist vom Prinzip her gut, eine Reform sollte ihn unbürokratischer machen. Außerdem muss seine Höhe an tatsächliche Bedarfe angepasst sein und steigenden Kosten Rechnung tragen.“ Als noch dringlicher erachtet die Landesvorsitzende eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und zeitlich ausreichende Kinderbetreuung, um Elternteilen, allen voran Alleinerziehenden, eine Vollzeitbeschäftigung zu ermöglichen. „Noch immer fehlen Kitaplätze und ausreichend qualifiziertes Personal. Deshalb muss dringend in die Ausbildung von Erzieher*innen investiert werden.“ Darüber hinaus müsse der Beruf unter anderem durch bessere Bezahlung attraktiver werden.

„Auf ein Erwerbsleben in Armut folgt ein Rentenalter in Armut“, warnt Elisabeth Brunkhorst. Deshalb sei eine möglichst lückenlose Erwerbsbiografie in Vollzeit so wichtig. Denn prekäre Arbeitsverhältnisse (Teilzeit, Leiharbeit, befristete Arbeitsverhältnisse oder Minijobs) und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit, zum Beispiel wegen Kindererziehung oder der Pflege von Familienangehörigen, wirken sich auf die zu erwartende Altersrente aus. Wichtig sei auch, die Gehälter typischer Frauenberufe, wie zum Beispiel in der Pflege und in der Erziehung, insgesamt attraktiver zu gestalten. „Denn die Fachkräfte leisten verantwortungsvolle Arbeit und das Gehalt von heute hat Konsequenzen für die Rente von morgen“, sagt Brunkhorst.

Über den Niedersächsischen LandFrauenverband Hannover e. V.
Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover e. V. (NLV) vertritt die Interessen aller Frauen – unabhängig von Alter, Beruf und Herkunft – und deren Familien im ländlichen Raum. Mit 70.000 Mitgliedern in 269 Ortsvereinen und 39 Kreisverbänden ist er der größte Mitgliedsverband im Deutschen LandFrauenverband, sein Verbandsgebiet erstreckt sich in Niedersachsen östlich der Weser. Der NLV setzt sich ein für Bleibeperspektiven im ländlichen Raum, für die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Situation von Frauen, eine ausreichende wirtschaftliche Basis für Familien, die Stärkung der Hauswirtschaft als Alltagskompetenz und Profession, den Dialog zwischen den Generationen und den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern. Weitere Schwerpunkte des NLV sind Bildungs- und Projektarbeit. Landesvorsitzende ist Elisabeth Brunkhorst.

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