Pressemitteilung: Digitaler Wandel: Ehrenamt und Frauen auf dem Land stärker fördern
Bundeskabinett verabschiedet gestern den Legislaturbericht Digitale Agenda 2014–2017
Berlin, 27.04.2017 – Hierzu erklärt die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands (dlv), Brigitte Scherb: „Die Bundesregierung hat die hohe Bedeutung der digitalen Transformation in weiten Teilen erkannt. Das Engagement geht uns aber in folgenden drei Punkten nicht weit genug:
1. Die Bundesregierung muss noch viel mehr für die rund 33 Millionen ehrenamtlich Engagierten und ihre Organisationen tun. Ohne Hilfe meistern wir den digitalen Wandel nicht. Ich sehe zwar erste wirklich gute Ansätze, dazu zählen das Freiwillige Soziale Jahr Digital und die Förderung der IT-Sicherheit im Ehrenamt, doch diese Maßnahmen greifen zu kurz. Wir benötigen neben umfassenden digitalen Bildungsangeboten auch beratende Unterstützung für die digitale Weiterentwicklung der Vereine. Außerdem gibt es zu wenige wissenschaftliche Erkenntnisse. Wir brauchen zum Ehrenamt 4.0 Forschungs- und Modellvorhaben. Hier spreche ich auch im Namen anderer Verbände, mit denen wir uns im März 2017 darüber ausgetauscht haben.
2. Die möglichen Folgen der Digitalisierung auf die Erwerbsarbeit von Frauen in Deutschland, besonders aber in den ländlichen Räumen werden noch nicht ausreichend erforscht. Wir wünschen uns, dass die Bundesregierung weitere Mittel bereitstellt.
3. Die Bundesregierung muss sich noch mehr für den Breitbandausbau in den ländlichen Räumen einsetzen. Wir begrüßen die Mittelaufstockung auf nun insgesamt 4 Mrd. Euro und die bisherigen Anstrengungen. Leider reicht selbst diese hohe Summe nicht aus, um wirklich alle an Glasfaserkabel anzuschließen. Wir fordern für die Wirtschaft auf dem Land, für eine zeitgemäße Alltagsführung wie auch für die Vereinbarkeit von Beruf, Ehrenamt und Familie ein lückenloses schnelles Internet in allen ländlichen Regionen Deutschlands.“