Pressemitteilung: Keine halben Sachen bei der Mütterrente
Der Deutsche LandFrauenverband fordert die Gleichstellung aller Mütter
Berlin, 13.06.2018 – „Frauen und Mütter erwarten zu Recht, dass ihre Leistungen für die Gesellschaft nicht nur halb, sondern zu 100 Prozent anerkannt werden“, fordert Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv). Damit sich die Situation der Mütter im Alter verbessert, hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nun vorgeschlagen, Müttern einen halben zusätzlichen Rentenpunkt für alle vor 1992 geborenen Kinder zu geben – ein Vorstoß, der nicht weit genug geht.
Der Deutsche LandFrauenverband fordert schon lange eine gleichberechtigte Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rente: drei Entgeltpunkte für alle Mütter. Auch für eine gesamtgesellschaftliche Finanzierung aus Steuermitteln macht sich der dlv stark und lehnt die einseitige Belastung aller Beitragszahlerinnen und Beitragszahler in der Rentenversicherung weiterhin ab.
„Es ist an der Zeit, dass wir endlich eine Gleichstellung in der Mütterrente erreichen. Dabei muss es ganz egal sein, wann ein Kind geboren wurde und wie viele Geschwister es hat“, sagt Brigitte Scherb. Die Regierungsparteien haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf geeinigt, allen Müttern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, einen weiteren Rentenpunkt zu gewähren. Diesen zusätzlichen dritten Entgeltpunkt bekommen laut Koalitionsvertrag aber nur Mütter, die vor 1992 mindestens drei Kinder zur Welt gebracht haben. Hubertus Heil geht über den Vorschlag im Koalitionsvertrag hinaus und fordert nun einen halben Rentenpunkt für alle Mütter.
„Es ist nicht gerecht, Mütter zu bestrafen, die nur ein oder zwei Kinder bekommen haben. Die Anhebung um einen weiteren Rentenpunkt darf nicht dazu führen, neue Benachteiligungen zu schaffen. Auch mit dem neusten Vorschlag von Arbeitsminister Heil geben wir uns so noch nicht zufrieden“, sagt dlv-Präsidentin Scherb.
Die volle Gleichstellung aller Mütter ist seit langem eine Kernforderung des dlv. Mit einer großen Unterschriftenaktion im Jahr der Bundestagswahlen 2013, bei der insgesamt 73.137 Unterschriften gesammelt wurden, hat der dlv bereits eindrucksvoll seine Forderung gegenüber der Politik deutlich gemacht.
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Über den Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv)
Der Deutsche LandFrauenverband e.V. (dlv) ist der bundesweit größte Verband für Frauen, die auf dem Lande leben, und deren Familien. Ziel ist, die Lebensqualität und die Arbeitsbedingungen im ländlichen Raum zu verbessern. Der dlv vertritt die politischen Interessen aller Frauen in ländlichen Regionen und den Berufsstand der Bäuerinnen.
500.000 Mitglieder, 12.000 Ortsvereine, 22 Landesverbände bilden zusammen ein starkes Netzwerk. Der Verband nutzt seine gesellschaftliche Kraft, um die soziale, wirtschaftliche und rechtliche Situation der Frauen zu verbessern. Präsidentin ist Brigitte Scherb.