Pressemitteilung: Die Jüngsten – mündige Verbraucher von morgen?
Deutscher LandFrauenverband fordert mehr Verbraucherbildung schon für Kinder. Untersuchung belegt Wirksamkeit.
Berlin, 15.03.2017 – Am 15. März ist Weltverbrauchertag. Der Deutsche LandFrauenverband (dlv) fordert aus diesem Anlass, die Verbraucherbildung von Kindern stärker in den Blick zu nehmen. Dafür ist es wichtig, Ernährungs- und Verbraucherbildung kontinuierlich über alle Altersgruppen hinweg in den Lehrplänen zu verankern.
„Kinder sind die Verbraucher von morgen. Wenn wir möchten, dass sie in der Zukunft gute, gesunde, ressourcenschonende Entscheidungen treffen können, müssen wir sie jetzt schon mit dem richtigen Rüstzeug ausstatten“, fordert Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin. „Medienbildung spielt dabei genauso eine Rolle wie auch Basiswissen über gesamtgesellschaftliches Wirtschaften und finanzielle Zusammenhänge oder eben auch Ernährungsbildung. Wir brauchen dafür ein Unterrichtsfach Alltags- und Lebensökonomie.“
Einen Beitrag zur schulischen Ernährungsbildung leistet der dlv mit seinem aktuellem Projekt SchmExperten. Das Angebot richtet sich an 5. und 6. Klassen und wurde vom aid infodienst als Baustein zur Ernährungs- und Verbraucherbildung konzipiert. Im Mittelpunkt stehen die Zubereitung kleiner Gerichte und Fragen rund um die Themen Essen und Trinken, Warenkunde und Lebensmitteleinkauf, Hygiene sowie Esskultur. 100 LandFrauen unterstützen die Lehrkräfte kostenfrei und schaffen so eine gute Verankerung bei den Kindern, wie die aktuellen Zwischenergebnisse einer wissenschaftlichen Untersuchung zeigen. Fast alle der 1.700 befragten Kinder sehen es als wichtig an, etwas über gesunde Ernährung zu wissen. Bei der Mehrheit der Kinder hinterlässt das Projekt Spuren im Familienalltag. So geben 30 Prozent an, die Rezepte zu Hause mit Ihren Eltern ausprobiert zu haben. Fast die Hälfte der Kinder beobachtet verstärkt, was zu Hause gegessen und getrunken wird. Ein Drittel gab an, häufiger Gemüse und Obst zu essen und darauf zu achten, welche Lebensmittel gemeinsam eingekauft werden. Und das haben LandFrauen mit nur 12 Unterrichtseinheiten an den Schulen erreicht.
Das Berliner Institut SÖSTRA hat im Auftrag des dlv über 1.700 Kinder vor und nach Projektbeginn befragt. Ein Zwischenstand der Untersuchung liegt jetzt vor. Das Projekt wird noch bis Ende November 2017 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen von IN FORM gefördert.