Pressemitteillung: Politik muss Ernährungsfreiheit ermöglichen
Der Deutsche LandFrauenverband zieht zum Ende der 18. Wahlperiode Bilanz zur Ernährungspolitik der Bundesregierung und legt Positionspapier zu Ernährungstrends vor
Berlin, 21.07.2017 – „Die Vielfalt der Lebensmittel und Ernährungsformen wächst stetig. Hierauf muss die Politik im Lebensmittelrecht und mit Ernährungskommunikation reagieren“ stellt Brigitte Scherb, dlv-Präsidentin, fest.
In seinem neuen Positionspapier fordert der dlv, dass die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen schafft, damit sich Menschen so ernähren können, wie sie möchten. Die Erlangung von Ernährungskompetenzen sei in diesem Zusammenhang wichtiger denn je, heißt es außerdem in dem Papier.
„Wir begrüßen das Engagement des Bundesministers Christian Schmidt für die Verankerung der Ernährungsbildung an Schulen. Die Bundesländer, die sich noch nicht auf den Weg gemacht haben, müssen endlich nachziehen!“, fordert Scherb. Seit Jahren setzt sich der dlv für ein Unterrichtsfach Alltags- und Lebensökonomie ein, dessen Bestandteil die Ernährungsbildung sein soll.
Das neu gegründete Bundeszentrum für Ernährung bewertet der dlv als ein wichtiges Instrument für die Profilierung der Ernährungskommunikation. Ebenso sei das Bemühen der Bundesregierung um eine Verbesserung des Kita- und Schulessens löblich, so der Verband. Der dlv bedauert allerdings, dass die Mehrwertsteuer für Schul- und Kitaessen nicht von 19 auf 7 Prozent abgesenkt wurde.
„Bundesfinanzminister Schäuble ließ sich dazu leider nicht bewegen. Wir erwarten von der nächsten Bundesregierung, dass sie dies umsetzt. Die Einführung verbindlicher Qualitätsstandards ist ebenso überfällig. Außerdem wollen wir, dass die Verpflegung unserer Jüngsten und die Ernährungsbildung in den Kitas und Schulen besser Hand in Hand laufen.“
Der dlv wünscht sich in seinem Positionspapier mit Blick auf die Kennzeichnung vegetarischer und veganer Lebensmittel eine Lösung auf EU-Ebene. „Deutschland soll sich für eine EU-weit einheitlich geltende Definition für vegetarische und vegane Lebensmittel stark machen. Wir sind froh, dass sich darin die Bundespolitik weitgehend einig ist,“ sagt Scherb und ergänzt: „Auf nationaler Ebene hoffen wir auf einen baldigen guten Kompromiss der Lebensmittelbuchkommission bei der Entwicklung eines Leitsatzes.“
Das gesamte Positionspapier finden Sie auf der dlv-Homepage unter:
http://www.landfrauen.info/publikationen/detail/ernaehrungstrends/