Pressemitteilung: Beratung und Aufklärung zum Smart Home
Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich der Chancen und Risiken bewusst werden
Berlin, 26.06.2018 – „Der Markt für Smart Home Produkte wird immer größer und unübersichtlicher. Wir brauchen eine klare Regulierung, insbesondere beim Datenschutz“, fordert Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands.
Der dlv fordert daher in seinem aktuellen Positionspapier einige wichtige Grundvoraussetzungen von der Politik ein, unter anderem mehr Aufklärung für Verbraucherinnen und Verbraucher von unabhängigen Stellen sowie einen Datenschutz, der die Bewohner von Smart Homes und Nutzer von Active Assisted Living Systemen (AAL) vor digitalen Übergriffen schützt. Denn bisher werden Anbieter „smarter“ Haushaltsgeräte lediglich dazu angehalten, die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung einzuhalten. Verpflichtet bestimmte Mindeststandards einzuhalten, sind sie nicht.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind zudem dazu verpflichtet, im Rahmen der Energiewende bis 2032 ein Smart Meter, also einen intelligenten Stromzähler zu nutzen. „Natürlich begrüßen wir, dass der Gesetzgeber die Energiewende vorantreiben will. Aber es kann nicht sein, dass über den Kopf der Verbraucher hinweg entschieden wird, dass ein Smart Meter verpflichtend ist und jeder die zusätzlichen Kosten dafür selbst tragen muss!“, so Scherb weiter. Verbraucher zahlen diesen Einbau nicht nur mit einer höheren Gerätemiete als bisher. Der intelligente Stromzähler kommuniziert zudem mit dem Stromerzeuger und gibt dafür Daten weiter, die Rückschlüsse auf die Gerätenutzung der Bewohner zulassen. Der dlv fordert deshalb, die Freiwilligkeit der Verbraucher zu respektieren und auf den gesetzlich verpflichtenden Einbau zu verzichten.
Viele alleinlebende hilfebedürftige Personen könnten mit Hilfe von AAL im gewohnten Umfeld bleiben. Das würde eine Unterstützung pflegender Angehöriger darstellen und zudem Entlastungen in der ambulanten Pflege ermöglichen. Um sich der Chancen und Risiken des Smart Homes bewusst zu werden, müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher bei unabhängigen Stellen kostenfrei informieren können. Es muss klar sein, wem durch die Nutzung smarter Geräte welche Daten zur Verfügung gestellt werden. Dann können Smart Home, Active Assisted Living und künstliche Intelligenzen dazu beitragen, den Alltag zu erleichtern.
Das gesamte Positionspapier „Smart Home – Chancen und Risiken" finden Sie hier.