Presseinformation: Frauen.Land.Politik: Wie prägen Frauen das Land?
Sechs-Ländertreffen der deutschsprachigen Bäuerinnen- und Landfrauenverbände
Wien, 18. September 2015 - Die Bäuerinnen- und Landfrauenverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Schweiz und Südtirol vertreten rund 750.000 Bäuerinnen und Landfrauen im deutschsprachigen Raum. Die Präsidentinnen und Geschäftsführerinnen dieser Verbände treffen sich jährlich zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Das diesjährige Treffen zum Thema „Frauen.Land.Politik: Wie prägen Frauen das Land?“ fand vom 13. - 15. September 2015 in Wien statt.
„Nicht hintereinander gehen, sondern nebeneinander“, sagte Andrea Schwarzmann, österreichische Bundesbäuerin und diesjährige Gastgeberin des Treffens. „Politik ist wie eine Partnerschaft. Frauen haben andere Sichtweisen zu Themen als Männer. Das ist nicht gut oder schlecht, sondern einfach Tatsache. Und diese Tatsache müssen wir zur Stärke in der Politik machen“, so die Bundesbäuerin.
Moderne Agrarpolitik und eine erfolgreiche Regionalentwicklung erfordern das Engagement der Bäuerinnen und Frauen auf dem Land. Frauen wollen, können und müssen an Entscheidungsprozessen teilhaben und ihre Sichtweisen zu allen Themen einbringen. Das, so die Präsidentinnen der sechs Verbände, ist eine Frage der Gerechtigkeit, aber auch eine Frage der Ressourcen. Die Talente der Frauen müssen zum Wohle der Gesellschaft genutzt werden.
Oft scheitern motivierte und engagierte Frauen aber am System. Daher muss auch das System geändert werden. „Change the system“ - Frauen und Männer müssen auf allen Wahllisten paritätisch vorzufinden sein.
Dass Gruppen, in denen beide Geschlechter vertreten sind, erfolgreicher arbeiten, bestätigte auch Theresia Oedl-Wieser, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bundesanstalt für Bergbauernfragen Wien. „Mehr Frauen in Führungsgremien bedeuten eine höhere Wertschätzungskultur und eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Bei Frauen steht die Sache im Mittelpunkt, weniger das Prestige. Daher arbeiten sie oft prozessorientierter“, so die Wissenschaftlerin.
Allen interessierten Bäuerinnen und Landfrauen muss der gleiche Zugang zu Funktionen außerhalb von Haus, Familie und Betrieb ermöglicht werden. Dafür werden sich die Verbände in Zukunft verstärkt einsetzen. Beispielsweise mit Vernetzungen von aktiven Politikerinnen im Web, mit vielen guten Beispielen oder mit speziellen Lehrgängen.
Die Präsidentinnen der deutschsprachigen Bäuerinnen- und LandFrauenverbände:
Andrea Schwarzmann – Vorsitzende ARGE Österreichische Bäuerinnen
Hiltraud Erschbamer – Landesbäuerin Südtiroler Bäuerinnenorganisation
Brigitte Scherb – Präsidentin Deutscher LandFrauenverband (dlv)
Christine Bühler – Präsidentin Schweizerischer Bäuerinnen- und Landfrauenverband
Christiane Kayser-Kirsch – Präsidentin Service Activités Féminines; Luxemburg
Annemarie Büchel – Präsidentin Verein Liechtensteiner Bäuerinnen